Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V. Kreisverband Stadt Darmstadt und Kreis Darmstadt-Dieburg
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Der Zierliche

Feldahorn (Acer campestre) ist der Baum des Jahres 2015

Michael Schlote

 

Er wird gerne übersehen, der Feldahorn auch Maßholder genannt. Wie seine Brüder Spitz- und Bergahorn benötigt er viel Licht und kommt daher meist am Waldrand, unter lichten Beständen oder in Hecken außerhalb des Waldes vor. Besonders hoch wächst er nicht und zählt somit zu den Bäumen zweiter Ordnung, doch alt werden kann er bis 200 Jahre.

Der Feldahorn sucht sommerwarme Standorte, wie sie auch der Wein bevorzugt. Daher ist seine horizontale Verbreitung beschränkt auf etwa 800 m üNN, doch kalte Winter scheut er nicht. Sein natürliches Verbreitungsgebiet umfasst Süd- und Mitteleuropa, reicht im Süden bis nach Nordafrika und im Osten bis zum Kaukasus und nach Nord-Persien. Die mitteleuropäischen Eiszeiten hat er am Rande der südwestlichen Alpen überstanden und ist von dort langsam wieder nach Norden vorgedrungen. Bis nach Nordwest-Deutschland ist er nicht gekommen, wurde dort aber wie seine beiden Brüder durch Menschenhand gefördert.

Die Ahorn-Arten gehören in die Familie der Seifenbaumgewächse zur Gattung der Aceraceae, die etwa 150 verschiedene Arten aufweist. Typisch für den langsam wüchsigen Feldahorn sind seine langgestielten, meist mit 5 stumpfen Lappen ausgezeichneten Blätter, die etwa 1/3 der Größe seiner Brüder haben. Die Stiele enthalten Milchsaft, der beim Abbrechen herausfließt. Besonders auffällig ist die lange anhaltende, meist gelbe Herbstfärbung. Die eher unscheinbaren Blüten zeigen sich Ende April bis Anfang Mai, sie sind auf Insektenbestäubung angewiesen. Im Juni kommt eine Vielzahl der ahorntypischen Doppelflügel-Nüsschen hervor, die sich im Herbst rötlich verfärben und dann reif werden. Im Unterschied zu seinen Brüdern, bei denen die Doppelfrüchte unterschiedliche Winkel bilden, stehen sich die beiden Samen meist waagerecht gegenüber.

Der Feldahorn gehört zu den Baumarten, die in Steppengehölzen und Trockenwäldern überleben können. Zum Schutz gegen die Austrocknung weisen die Blätter eine Behaarung und eine dicke Wachsschicht oberseits auf. Auch die geringe Blattgröße und die Korkleisten an den Zweigen helfen mit, trockene Zeiten zu überleben. Im Gegensatz dazu ist der Feldahorn aber auch in der Lage; kurzzeitige Überschwemmungen zu ertragen und hat damit auch eine Verbreitung in den lichten Auenwäldern der Flussauen. Im Boden hält er sich mit einem Herz-Senkerwurzelsystem fest. Früher gehörte er wegen seines guten Stockausschlagvermögens zu den bevorzugten Baumarten der Niederwaldnutzung.

Das Holz selbst ist aufgrund des langsamen Wachstums sehr zäh und fest. Es sieht dem seiner Brüder sehr ähnlich, kann auch etwas dunkler oder rötlich ausfallen. Gelegentlich wird das Holz für Drechsler- oder Schnitzerarbeiten und für Werkzeugstiele benutzt.

Der Stamm erreicht nur geringe Dimensionen und eignet sich daher nicht für eine regelmäßige forstliche Nutzung. Die Rinde besteht aus einer Schuppenborke mit kleinen rechteckigen Schuppenstrukturen.

Der Feldahorn ist inzwischen als Stadt- und Straßenbaum beliebt, da er neben seiner Genügsamkeit auch salz-, ozon- und immissionstolerant ist. Aufgrund seines langsamen Wachstums und der geringen Höhenentwicklung (bis ca. 20 m hoch) eignet er sich sehr gut für diesen Zweck. Auch als Gartenbaum oder einfach als Hecke ist er anzutreffen, da er das regelmäßige Schneiden gut verträgt.

Anfällig gegen Schädlinge ist der Baum nicht. Er hat eine deutlich höhere Resistenz gegen Pilzbefall als seine Brüder mit einer Ausnahme, er ist im Sommer gegen Mehltau empfindlich. Auch Blattfraß der verschiedensten Insekten macht ihm wenig aus. Junge Bäume sind aber dem Äser des Wildes ausgesetzt, das ja immer die seltenen Arten sucht und verbeißt.

Die Blätter wurden ursprünglich gerne als Viehfutter verwendet oder in Notzeiten auch als Sauerkrautersatz. Behauptet wird, dass der Blattsaft das Jucken der Insektenstiche lindern soll.

Der Feldahorn ist medizinisch wenig bekannt. Derzeit wird diskutiert, ob sich Inhaltsstoffe des Baumes als Krebstherapeutikum eignen.

 

 

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