Das Teilstück der Bundesstraße 426, einer stark befahrenen Ost-West-Verbindung zwischen Odenwald und Rhein ist vor einigen Jahren im Zusammenhang mit einer Brückensanierung ausgebaut worden. Im Bereich zwischen Darmstadt-Eberstadt und Mühltal-Nieder-Ramstadt gibt es den Rest eines mittelalterlichen Steinbruches - die 'Felsnase'. An den Südhängen der B 426, hinauf zum Schleifberg war dort seit mehr als 100 Jahren ein wertvoller Schluchtwald gewachsen.
Der Ausbau eines straßenbegleitenden Radweges an dieser Engstelle war als letztes Teilstück einer rund 30 Jahre zurückliegenden Straßenplanung aufgrund von Bürgerprotesten 2006 nicht weitergebaut worden, da ein massiver Hanganschnitt als brutaler Eingriff in Natur und Landschaftsbild nicht hinzunehmen war.
Als 2013 erneut der Radwegebau am Schleifberghang entlang der B 426 im Eilverfahren begonnen wurde, reaktiviert die Bürgerinitiative 'Rettet die Felsnase' zusammen mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald den Protest. Die SDW reicht schließlich eine Klage gegen das Projekt ein.
Im Laufe der hektisch durchgepeitschten und recht planlos erscheinenden Baumaßnahmen entwickelte sich rund um Mühltal und Darmstadt ein heftiges Verkehrschaos. Dessen Dauer und die Baukosten drohten vollends aus dem Ruder zu laufen, als im August 2013 Asbest im Fels des Schleifberghanges bei den Bohrarbeiten gefunden wird.
Dies alles führt schließlich im September 2013 zum endgültigen Stopp des Projektes - im Juni 2015 wird die Planfeststellung für den Radweg am Schleifberghang vom Verkehrsministerium zurückgenommen.
Ein voller Erfolg für die Bürgerinitiative und die Schutzgemeinschaft!